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Die Theorie des Lieferantenmanagements
von Ch. G. Janker und Ch. Friedrich

Lieferantenmanagement:  Einführung | Determinanten | Schritte


Allgemeines und Einordnung in die Beschaffung

Einen Aufgabenschwerpunkt in der Beschaffung bildet das Lieferanten-
management, das
generell für die Ausgestaltung der Lieferanten-Abnehmer-
Beziehung verantwortlich ist und den Aufbau und Erhalt eines Lieferanten-
stammes, dessen Mitglieder sich durch Kontinuität, Leistungsfähigkeit und Lieferbereitschaft auszeichnen, zum Ziel hat [vgl. Arnolds/Heege/Tussing, 2001].

Obwohl das Lieferantenmanagement, dessen Schritte nachfolgend beschrieben werden, innerhalb des Beschaffungsprozesses einen eigenen Untersuchungsgegenstand begründet, kann es aus dem beschaffungs-
wirtschaftlichen Kontext nicht isoliert betrachtet werden. Die Aufgaben des Lieferantenmanagements, die sich ähnlich dem Beschaffungsprozess durch einzelne Pro­zessphasen darstellen lassen, sind immer geknüpft an eine bestimmte Entscheidungs­situation und den damit verbundenen Rahmen-
bedingungen, die nicht nur das Entschei­dungsfeld innerhalb des Lieferanten-
managements abstecken, sondern auch den Auf­gaben­bezug herstelle
n.

Abbildung 1 verdeut­licht Zusammenhang und Abgrenzung der Aufgaben des Lieferantenmanagements vom gesamten Beschaffungsprozess. Demnach bilden Prozessphasen der Situations-, Bedarfs- und Beschaffungsmarkt-
analyse die Grundlage des Lieferantenmanagements [vgl. Koppelmann, 2000], das die einzelnen Schritte von der Identifikation potentieller Partner bis hin zur Steuerung der Lieferantenbeziehung umfasst (siehe unten).
Die Beschaffungsmarktauswahl beeinflusst beispielsweise den Schritt der Lieferantenidentifikation, in dem nach potentiellen Zulieferern gesucht wird. Lieferantenanalyse und -auswahl sind direkte, schwerpunktmäßige Aufgaben des Lieferantenmanagements. Als Folge der Lieferantenauswahl sind Lieferantenverhandlungen aufzunehmen. Durch die Kontrolle und Steuerung der Lieferantenbeziehung wird schließlich die Beschaffungsabwicklung mit deren Überwachungsfunktion tangiert.

Beschaffungsmanagement

Abbildung 1: Beschaffungs- und Lieferantenmanagementprozess
(Quelle: Janker, 2004)

Eine große Bedeutung wird vor allem dem Management von Informationen zwischen den Phasen des Beschaffungs- und Lieferantenmanagements zuteil. Neben den Informa­tio­nen, die über die Bedarfs- und Beschaffungs-
marktsituation Auskunft geben, müssen zur Identifikation neuer oder vorhandener Lieferanten Informationen und Daten durch die Beschaffungs-
marktforschung oder durch interne Informationsquellen bereitgestellt werden. Anderer­seits dienen die Daten, die im Rahmen des Lieferantenmanagements gewonnen wer­den, als Informations- und Ausgangsbasis für einzelne Aktivitäten in der Beschaffungsmarkt­forschung oder stellen jene situations- und konstella­tions­bestimmende Deter­minan­ten dar, die das Aufgaben- und Entscheidungsfeld innerhalb des gesamtem Beschaf­fungs­prozesses definieren und beeinflussen. Im vordergründigen Interesse steht hier beispielsweise die Entscheidung über die Bestimmung der Leistungs- und Wertschöpfungstiefe eines Unternehmens. Die Frage, ob ein für die Produktion benötigtes Teil selbst gefer­tigt oder fremd bezogen wird (Make-or-buy), ist neben dessen strategischer Bedeutung und dem Kernkompetenzbereich des Unternehmens abhängig vom eigenen Leistungsniveau und dem Leistungs­niveau eines Lieferanten, bei dem das Produktionsteil äquivalent bezogen werden könnte [vgl. Arnold, 1997, S. 94].


Determinanten des Lieferantenmanagements


Die Intensität und der Umfang, mit dem die einzelnen Aufgaben innerhalb des Lieferantenmanagements durchgeführt werden, sind von folgenden Einflussfaktoren abhängig, die lediglich überblicksartig aufgezählt werden (detailliert hierzu vgl. beispielsweise Glantschnig (1994), Harting (1997) oder Janker (2004)):

> Beschaffungsobjektmerkmale: Beispielsweise sind Umfang und Inhalt der Lieferantenanalyse bei strategischen und komplexen Materialien größer als bei geringwertigen und standardisierten Materialien


> Beschaffungsstrategien:

·    Anzahl der Bezugsquellen (Single-Sourcing, Dual-Sourcing,
     Multiple-Sourcing),
·    Leistungsumfang (z.B. Unit-Sourcing, Modular-Sourcing),
·    Geographischer Ort der Bezugsquellen (z.B. Local-Sourcing,
     Global-Sourcing),
·    Ort der Leistungserbringung (z.B. External-Sourcing,
     Internal-Sourcing) und
·    Bereitstellung der Materialien (z.B. Just-in-Time, Vorratshaltung).

> Nachfrage- und Angebotsstruktur: Machtübergewicht von Anbieter bzw- Abnehmer [vgl. Glantschnig, 1994, S. 124]

> Bewertungsmotiv und Kaufsituation: Als Motiv einer Lieferantenbewertung dient entweder die Lieferantenauswahl oder das Lieferantencontrolling; bei Kaufsituationen wird nach ARNOLD (1997, S. 176) unterschieden in

·    Routinebeschaffung (Produkt und Lieferant bekannt),
·    Lieferantenwechsel (Produkt bekannt, Lieferant neu),
·    Sortimentswechsel (Produkt neu, Lieferant bekannt),
·    Neuprodukteinführung (Produkt und Lieferant neu).


Prozessschritte

Abbildung 2 zeigt die 7 Prozessschritte des Lieferantenmanagements [vgl. Janker, 2004]. Um nähere Informationen zu den einzelnen Schritten zu erhalten, klicken sie bitte auf das entsprechende Feld.
  












  Abbildung 2: Prozesschritte des Lieferantenmanagements
(für nähere Infos bitte auf die Felder klicken)

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(c)  Christian G. Janker
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Infos rund um den Prozess des Lieferanten-
managements:

Einführung
Determinanten
Prozessschritte




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